Schloß Quetz
"Beglückt, wer fern der Falschheit vollen Stadt ...
frei unter Bäumen ruht, die er gepflanzet hat“.
Hellmut Moritz Erdmann von Grävenitz, Inschrift an der Westseite des Hauses
Das Gutshaus Quetz, Schloß Quetz genannt, vereint eine wechselvolle Geschichte, eine lebendige Gegenwart und eine ungewisse Zukunft in sich.
So war es über die Jahrhunderte hinweg orts- und identitätsprägend, war als feudales Herrenhaus, als Verwaltungsgebäude des Volkseigenen Gutes und als Sitz des Vereins Land.Leben.Kunst.Werk. e.V. Lebens- und Arbeitsmittelpunkt für zahlreiche Menschen.
Stets war es eng verbunden mit der aktuellen politischen Situation der jeweiligen Epoche, stellte den Raum für unterschiedlichste gesellschaftliche Auffassungen und spiegelte den Zeitgeist in seinen oft widersprüchlichen Facetten wider.
Architektonisch blieben viele Details wie Stuckereien, Figuren, Spiegel und Kamine erhalten; das große Ganze ist jedoch nicht sichtbar, schlummert unter DDR-Linoleum, Rauputz und Tapete seinen Dornröschenschlaf. Auch mussten in der Vergangenheit herbe Verluste hingenommen werden: Die Orangerie brannte aus und wurde abgerissen. Das Schloss war zeitweise ungesichert: Statuen, Plaketten und Kristallleuchter fielen dem Spiel und der Gleichgültigkeit zum Opfer, sämtliche Öfen und das bewegliche Inventar verschwanden.
Bei allem Wandel war Schloß Quetz ein Ort der Begegnung, hatte einen Genius loci, der alle Anwesenden im Sinne des Gemeinwohls inspirierte.
L.L.K.W. hielt diesen über 12 Jahre aufrecht. Zum 31. März 2017 wurde der Mietvertrag seitens des Eigentümers gekündigt: Die Lichter im Schloß brennen nicht mehr.
Wir danken den vielen Menschen, die Schloß Quetz zu einem lebendigen Ort gemacht haben!
Zu finden sind wir weiterhin auf dem Pfarrhof. Der Schloßgeist ist mitgezogen.